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AUSFLUG | @ AMSTERDAM

Mitte März durfte ich mir endlich einen langgehegten Traum erfüllen. Gemeinsam mit Doris von Miss-Classy.com und ihrem Mann Michael, reiste ich für einige Tage nach Amsterdam. Amsterdam zählt ja zu den beliebtesten Reiszielen Europas und obwohl die niederländische Hauptstadt so groß ist (219,3 km² mit über 850.000 Einwohner), kann man fast alle Sehenswürdigkeiten bzw. Highlights zu Fuß erreichen. Wir zum Beispiel schafften rund 15km Fußmarsch am Tag und schlängelten uns täglich durch das weit verzweigte Grachtensystem und die schmalen Häuser mit den wunderschönen Giebelfassaden. Diese lassen sich übrigens auf das sogenannte Goldene Zeitalter der Stadt im 17. Jahrhundert zurückführen. So historisch das Stadtbild, so „modern“ die Einwohner. Bekanntlich lassen sich die Holländer ja gern als das liberalste Land der Welt feiern. Und so prägen Coffeeshops und nackte Haut das Stadtbild genauso, wie die historischen Gebäude und die erhabenen Kirchen. Neben den üblichen Sehenswürdigkeiten sind die liebevoll gestalteten Hausboote und zahllosen Fahrradfahrer bekannt für diese Stadt, und letztere sorgten bei mir nicht nur einmal für Staunen. So war es als Touri oft gar nicht so einfach, sich in dieser Stadt fortzubewegen. Unzählige „Kampfradler“ verhinderten ein gemächliches Schlendern und sorgten des Öfteren für verschwommene Fotoaufnahmen. Dennoch schaffte ich einige 100 Bildchen zu knipsen und möchte euch nun mit einigen dieser Aufnahmen erfreuen…

Gewohnt haben wir im preiswerten – jedoch äußerst modernen und komfortablen – The Student Hotel Amsterdam West. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes kleines Badezimmer (viele Hotels in Amsterdam bieten Gemeinschaftsbäder – was für mich ja nie und nimmer tragbar wäre) und für 9 Euro Aufpreis, kann man morgens am kleinen, aber durchaus ausreichendem, Frühstücksbuffet zuschlagen. Im Empfangsbereit kann man es sich zwischendurch auf dem großen Bett gemütlich machen, oder man wagt eine Partie Tischtennis oder Billard…Obwohl das Hotel etwas Außerhalb liegt, ist man binnen weniger Minuten vom U-Bahnhof Jan van Galenstraat im Stadtzentrum.

Die öffentlichen Verkehrsmittel der GVB sind übrigens eine sehr gute Möglichkeit, die Faszination dieser Stadt zu entdecken und ihre zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Die Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse fahren täglich von 06.00 Uhr morgens bis um 0.30 Uhr in der Nacht. In der Nacht fahren Nachtbusse. Wenn man mehrere Tage in Amsterdam verbringen, ist eine Tages- oder Mehrtageskarte die beste und zugleich günstigste Variante. Aber Vorsicht: Immer schön brav aus- und einchecken. An allen Öffis ist an den Ein- und Ausgängen ein Lesegerät installiert. Wenn man mit der U-Bahn fährt, kommt man mit dieser Karte durch einen eigenen Eintrittsbereich. Auch hier muss man ein- und auschecken. Wenn man dies vergisst, kann man in der Mitte der Straßenbahn an einem Schalter die Karte bei einem Schaffner auschecken lassen, oder man muss sich eine neue kaufen. So wie ich. Zweimal hintereinander. Einmal hab ich meine 3- Tageskarte verloren, beim zweiten Mal vergaß ich diese auszuchecken. Dezent ärgerlich…Mehr Infos zur GVB gibt es hier.

Die komplex verzweigten Grachten bieten den Amsterdamern auch die Möglichkeit, sie als zusätzliche Wohnfläche zu nutzen. Circa 2.500 Haushalte haben das Glück in einem schwimmenden Heim zu leben. Die farbenfrohen Hausboote, die überall in der Stadt in den Grachten angedockt liegen, bieten jeglichen Komfort eines typischen Wohnhauses. Früher handelte es sich noch um liebevoll restaurierte Schiffe, doch seit den 60ern kamen immer mehr moderne Hausboote hinzu.

Die vier Hauptgrachten Singel, Herengracht, Keizersgracht und Prinsengracht verlaufen halbkreisförmig um die Innenstadt.

Amsterdams Küche ist so multikulturell wie seine Einwohner. Die Auswahl an Lokalen ist nahezu unüberschaubar. An jeder Ecke findet sich ein Imbiss oder ein Restaurant. Und natürlich Käse. Käse soweit das Auge reicht. Außerdem sind die Holländer große Fans von Pfannkuchen. Auch Spezialitäten aus den ehemaligen niederländischen Kolonien sind inzwischen fest in der holländischen Küche verwurzelt. So findet man hier besonders viele Asiaten,  nicht nur in Chinatown…

A) Das Ashoka ist wohl eines der bekanntesten und besten nepalesischen und indischen Restaurants in Amsterdam. Selbst Trip Advisor hat dieses Lokal schon ausgezeichnet. Von außen sehr unscheinbar, punktete es im Inneren durch zuvorkommende Bedienung und lecker würzige Gerichte. B) Das Pluk in Amsterdam, mit integriertem Laden, trumpft mit skandinavischer Frische und gesunden Speisen auf. 

C) Am Rande der Innenstadt befinden sich die sogenannten Foodhallen. Der Szenetreff besticht durch moderne Architektur in einem historischen Gebäude. Die ausgediente Remise beherbergt nun die unterschiedlichsten Stände mit Köstlichkeiten aus aller Welt. Im Zentrum befinden sich zwei Getränketheken, an denen es alkoholische, sowie antialkoholische Frischgetränke und Kaffee gibt.

D) Das Café de Jaren erwies sich als wahrer Hingucker. Dieses Lokal, welches sich in einer ehemaligen Bank befindet, bietet wohl eine der schönsten Terrassen Amsterdams. Hier erwartet einen ein bunter Mix aus Gästen, die sich an leckeren Kleinigkeiten oder am feinen abendlichen Dinner erfreuen…

So schön diese Stadt zwar ist, so  unberechenbar ist sie auch. Damit meine ich vor allem das Wetter. Im Nachhinein war es keine gute Idee im März nach Amsterdam zu reisen. Es war einfach noch zu kalt. Gut wir hatten das Glück dass uns der Regen verschonte, aber Sturmböen bis zu 40 km/h trübten das Urlaubsfeeling. Da Amsterdam am Meer liegt, kann das Wetter schnell wechseln. Deshalb empfiehlt es sich wohl auch im Sommer eine Wind- oder Regenjacke einzupacken.

In Amsterdam kommen besonders Naschkatzen auf ihre Kosten. Man merkt – die Holländer lieben Süßspeisen. Ausgefallene Köstlichkeiten – wie Halva – kann man zum Beispiel im Sumsum erwerben. Sumsum hat das Halva, wie es scheint, komplett neu erfunden. (Halva besteht hauptsächlich/meist aus Sesamsamen. Die Süßwarenspezialität stammt ursprünglich aus Indien, Iran, Pakistan und Zentralasien.) Auch empfehlenswert: Im Sweet Bob kann man echte brasilianische Brigadeiros kaufen. Der hippe Laden bietet unzählige Varianten dieser Pralinen an.

Beim sonntäglichen Spaziergang durch Jordaan sieht man gleich: Die Holländer sind nicht ganz so gschamig wie wir Österreicher. So kann man ganz ungeniert am Frühstück der Bewohner dieses Viertels teilhaben. Die großen Fenster ermöglichen einen guten Blick auf deren Teller und deren Einrichtung. Sightseeing mal anders würd ich sagen…

Die Neun Straßen (niederländisch: Negen Straatjes) liegen in der Innenstadt von Amsterdam. Das Viertel zeichnet sich durch viele moderne Einzelhändler, Boutiquen, Concept Stores, sowie Bars und Cafés aus. Wenn man durch die schmalen und malerisch schönen Straßen schlendert, erblickt man viele authentische Besonderheiten. Die kleinen Läden wurden hier mit viel Liebe und Hingabe eingerichtet…wer kostspieligen Luxus bevorzugt, ist gut mit dem  De Bijenkorf beraten. Der „Bienenkorb“ macht seinem Namen alle Ehre. Hier pulsiert es förmlich. Auf einer Verkaufsfläche von über 20.000 qm, über sechs Stockwerke verteilt, findet man hier nahezu alles, was das Herz einer eingefleischten Fashionista begehrt. Besonders empfehlenswert ist auch das Restaurant im obersten Stock…

Rückblickend bin ich sooo froh, mir diesen Traum erfüllt zu haben. Und so kann ich nur jedem raten, mir dies gleichzutun. Jedoch sollte man sich vielleicht überlegen, zu einer wärmeren Jahreszeit hinzufliegen/hinzufahren. Dann muss man nicht wie ich, in fetter Daunenjacke, Kappe und Kapuze, die Stadt besichtigen. Da hier vieles zu Fuß (oder mit dem Rad) erledigt werden kann, ist es sicher angenehmer, bei weniger Wind und Kälte, Sightseeing zu betreiben. Dennoch hat mich der Charme dieser Grachtenstadt gepackt. An jeder Ecke gab es neue Highlights zu bestaunen. Nur muss man beim vielen Gucken, wie bereits am Anfang erwähnt, extrem vorsichtig sein – die Holländer halten nicht viel von Fußgängern. In dieser Stadt regieren die Radfahrer. Mich wundert es, wie die Holländer dort überhaupt überleben. Besonders die bekifften. Es geht ja nicht nur auf den Straßen gefährlich zu. Jedes Häuschen bietet, dank der steilen und engen Stiegenaufgänge, potentielle Stolperfallen. Aber die Holländer lassen sich dadurch nicht erschüttern und bauen weiterhin in diesem Stil. Und das ist ja auch irgendwie gut so. Eine (wind-)schiefe Stadt hat natürlich reichlich Flair. Genauso wie die abendliche Beleuchtung der Straßen. Hier eine Lichterkette, da ein Neonschild. Amsterdam erstrahlt bei Nacht, und das nicht nur im Rotlichtvierte De Wallen. Nur von einem Licht hält man in diesem Viertel nicht besonders viel. Vom Blitzlicht nämlich. Wer in De Wallen fotografiert, sollte damit rechnen, sich demnächst eine neue Kamera zulegen zu müssen. Das wussten sogar die asiatischen Reisetrupps, die sich wie die Ameisen in diesem Viertel aufhielten. Jaja, die Holländer sind zwar offen mit ihren Prostituierten, aber mit dem Internet wollen sie sie dann doch nicht teilen. Was natürlich egal ist, denn wie man an meinem Bericht sieht – zum knipsen gab´s ohnehin viel zu viel. Und so hoffe ich, dass ich es geschafft hab, euch diese Stadt im besten Licht zu präsentieren…

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