4 STYLEZ 4 U: VOLL KARIERT

Bei unserer diesmonatigen Blogparade dreht sich alles um den Karomuster-Trend. And I love it. Für meinen Beitrag hab ich mir diesen Mantel von Only rausgepickt. (hier) Denn nun ist wohl endgültig die Zeit gekommen, in der man sich mehr Gedanken um warme Überzieher, als um hübsche Blüschen und Shirts machen muss. Wenn ich den ganzen Tag im Freien bin, soll mein Look dennoch das gewisse Etwas ausstrahlen. Darum greife ich in den kalten Monaten gern zu auffälligen Jacken und Mäntel. Dem Karotrend sei Dank, kann man heuer zahlreiche Eyecatcher im angesagten Design erhalten. Dabei ist es völlig egal ob Gingham, Tartan, groß- oder kleinkariert, wer diesen Herbst/Winter angesagt sein will, benötigt eins dieser It-Pieces.

Apropos kleinkariert. Seit längerem stell ich mir die Frage, ob es als erfolgreicher Blogger ein ungeschriebenes Gesetz oder dergleichen gibt, welches vorschreibt, dass man sich auf Instagram ständig nur in einer wundervollen Gemütsfassung und mit perfektem Äußeren präsentieren darf. Zumal uns von der Blogger-Obrigkeit ja hauptsächlich eine sehr spießige und oberflächliche Welt vorgelebt wird. Beziehungsweise scheint es gerade dieser Schein nach Außen zu sein, der sie derart groß werden ließ. Ich selbst ertappe mich ja auch schon immer häufiger dabei, wie ich gezielt Instagrammer auswähle, deren Stories mir eine heile Welt vorgaukeln. Alles andere würde mir vermutlich mein morgendliches Müsli verderben. Aber die Auswahl an Großen, die auch mal jammern, Geldsorgen haben oder deren Haaransatz unter den fettigen Strähnen hervorlugt, ist ja nicht gerade groß. So stalke ich, wie alle anderen auch, die Leben derer, die das Glück haben in ihren perfekten 150qm Altbauwohnungen über ihre neuesten Designer Pr-Samples zu jubilieren. (Nicht wie ich, die in ihrer 50qm Bude, in der irgendwie alles zusammengeschustert ist, höchstens dann jubelt, wenn das selbstgekaufte Zalandopackerl eintrudelt.) Und ich beneide sie für ihr perfektes Leben. Aber ich frage mich auch oft, welches Leben sie wohl zuvor geführt haben. Waren sie damals auch schon so perfekt? Die Großen…Denn wenn ich mich so umblicke, unter den gleichgesinnten Bloggerkolleginnen, so sehe ich auch da schon diesen gewissen Hang zum Perfektionismus. Das stets bemühte Äußere, die gewählte Wortwahl und ich verstehe sie. Ja wirklich. Nicht allzu selten nämlich, da sah ich es, wie sie für ihre Natürlichkeit angeprangert wurden. Zu dicke Oberschenkel, zu schwabbeliger Bauch, zu 08/15. Also kann man sagen, Instagram ist der Social Media Kanal für alle, die genug von der harten und unschönen Realität haben. Instagram ist die perfekt inszenierte Welt, die wir uns anscheinend alle wünschen. Denn wieso sonst folgen so viele diesen namhaften und glamourösen Profilen? Erstaunlicherweise sind es nämlich nicht die unter 20-Jährigen (320.000), die in Österreich auf dieser Plattform am häufigsten vertreten sind, es sind die über 20-Jährigen (1Million zwischen 20 und 39 Jahren). Also jene, die sich tagtäglich mit Sorgen wie Arbeit, Familie und Geld herumschlagen. Jene, die gerade dabei sind, sich etwas aufzubauen. Und da fragt man sich, ob wir nicht alle etwas kleinkariert (im Sinne von spießig) veranlagt sind. Denn wer erschafft diese Influencer eigentlich? Das sind dann doch wohl wir. Wir alle wollen Perfektionismus leben…(Doch in der Realität, ein endloses streben…ENDE)

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