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JOURNAL | URLAUB:ZEIT FÜR KREATIVITÄT

Bald ist es soweit, dann starte ich endlich in den langersehnten Sommerurlaub. Ein paar Wochen Nichtstun. Ein paar Wochen zum „Kopf-frei-kriegen“. Den Stresspegel wieder runterschrauben, der Kreativität freien Lauf lassen. Denn dass man hinterher mehr schafft, ist sogar wissenschaftlich erwiesen und sogar in der altchinesischen Spruchsammlung Daodejing steht geschrieben: „Beim Nichtsmachen bleibt nichts ungemacht.“ Und Gott, wie sehr ich mich schon danach sehne. Irgendwann gegen Sommerzeit fühlen wir es nämlich alle. Unsere inneren Batterien sind nahezu leer und irgendwie wirken wir, wie ein schlechterer Abklatsch unserer selbst. Ein wenig zombiehaft á la Walking Dead. Und so sehr ich diese Serie auch mag, vermiss ich dann allmählich doch ein bisschen mein lebendigeres Ich. Das, das vor Energie nur so sprüht. Mein kreatives, fröhliches aber auch tiefgründiges Ich. Nach dem langen Winter, und dem schleppenden Start in den Sommer, ist es schon nahezu verblasst. Doch manchmal da schaff ich es, es auch im Alltag wiederzubeleben. Vertröste es mit Sätzen wie: „Bald darfst du wieder raus.“ Gönne diesem vergilbtem Abklatsch meiner selbst, ein paar entspannte Momente und gaukle ihm Urlaubsfeeling vor. Locke es entspannt in den Tag, in der Hoffnung, dass es nicht merkt, dass diese beschwingten Momente nur von kurzer Dauer sind. Und spätestens am Montagmorgen sind sie auch schon wieder vorbei. Und dennoch sind diese „vorgetäuschten“ – nennen wir es Kurzurlaube – so wichtig für mich. Sonst könnte ich gar nicht mehr am Blog arbeiten. Denn Stress, schließt Kreativität aus. Und ohne Kreativität, da bin ich nichts. Und allmählich da verspüre ich einen derartigen Drang danach, dass ich die Urlaubszeit nur noch schwer erwarten kann. Und so sehr ich meinen Job und die tägliche Routine die er mit sich bringt auch mag und will, zum Stillschweigen lässt sich der Freigeist in mir nur kaum bewegen. Eigentlich fordert er ständig seine Aufmerksamkeit. Doch ist es schwer, ihn mit einem geregelten Arbeitsleben in Einklang zu bringen. Und so arrangiert man sich die meiste Zeit über. Oder vertröstet ihn. Und manchmal, da verdrängt man ihn. Bis er einfordert. Wie jetzt. Und so weiß ich, dass mein kleiner Freigeist in mir, in diesen wenigen Wochen wieder aufblühen wird. Denn wer endlich wieder Leere zulässt, vermag Raum für die Fülle zu schaffen. Und nichts wirkt inspirierender auf eine abgestumpfte Seele, als ein laaaanger und ausgedehnter Urlaub…

*Dieser Satz stammt  übrigens aus einem Artikel der Huffington Post („Das Geheimnis der Kreativität: So ticken einfallsreiche Menschen“), über den ich vor einiger Zeit gestolpert bin. Und irgendwie hat er mich zu diesem Beitrag bewegt. Beziehungsweise sprach er mir so aus der Seele, dass ich hier einige Auszüge daraus niederschreiben möchte. Mit nahezu allen Punkten daraus, kann ich mich identifizieren. Nur dass ich selbst noch sehr am Thema Achtsamkeit arbeite. Es stimmt, auch ich habe gelernt keine Angst mehr vorm Alleisein zu haben, bin es sogar gerne, habe gelernt diese Zeit mit mir auszukosten, aber ab und an, da muss ich mich noch stark disziplinieren um auch wirklich vollends aus diesen Momenten zu schöpfen und produktiv damit umzugehen. Und oftmals ist es schwer wirklich achtsam zu bleiben und sich nicht einfach nur seinen Tagträumereien hinzugeben. Außerdem war es nicht immer toll kreativ zu sein. Als Kind oder Jugendliche zum Beispiel. Genau dann nämlich, wenn andere einem ständig vorhielten so anders zu sein. Zu grüblerisch, verträumt und sensibel. Und das man nicht ständig alles hinterfragen müsse. Das das Leben und die Menschen nun mal so seien. Punkt aus. Aber irgendwie haben es diese Menschen doch nicht geschafft mir meine Träume zu nehmen. Haben es doch nicht geschafft, mich zu verändern. Auch wenn ich es mir manchmal sogar gewünscht hätte. Oft wär ich gern reflektierter und bodenständiger. Weniger chaotisch. Ein Rudeltier. Weniger sensibel. Weniger interessiert an den Gefühlen und Intentionen anderer. Würde lieber mal etwas auch nicht verstehen wollen. Aber irgendwann fängt man dann doch an, diese Seite an sich zu akzeptieren. Liest Artikel wie diesen und weiß, dass es vielen genauso ergeht. Und obwohl wir „Kreativen“, wie im Artikel erwähnt keine Stereotypen sind, haben wir dann anscheinend doch vieles gemein.

„Künstler sind oft Alleingänger. Und Einsamkeit kann der Schlüssel zu Produktivität sein. Sie müssen einen inneren Monolog führen und fähig sein, diesen auch auszudrücken. Es ist schwer diese innere Stimme zu finden, wenn es Ihnen schwer fällt, mit sich selbst in Verbindung zu treten und sich zu reflektieren.“

(Scott Barry Kaufman, ein Psychologe der New York Universität)

Schön auch der Abschnitt über Lebenskrisen. So soll ein neues Feld in der Psychologie sich mit dem „Posttraumatisches Wachstum“ befassen. Forscher haben herausgefunden, dass Traumata Menschen dabei helfen zu wachsen. Diese Menschen würden zwischenmenschliche Beziehungen besser wahrnehmen,  spiritueller sein und dem Leben über mit mehr Wertschätzung begegnen. Und gerade Kreative scheinen für derartige Krisen besonders anfällig zu sein. Da fragt man sich: Was kam zuerst – Das Huhn oder das Ei?

Wobei wir hier schon beim nächsten Punkt wären: Kreative stellen große Fragen.

„Kreative sind unglaublich neugierig. Sie wählen ein Leben voller Fragen. Auch wenn sie älter werden, behalten sie den Sinn für Neugierde. Ob durch intensive Gedankenspiele oder Träumerei, Kreative betrachten die Welt um sich herum und wollen wissen warum die Dinge so sind, wie sie sind.“

Und so hinterfragen sie auch ihre Mitmenschen. Beobachten sie. Wollen oftmals herausfinden, wie die menschliche Natur funktioniert. Außerdem sind sie flexibler im Finden neuer Lösungen und Wege. Im Artikel heißt es, sie würden „Punkte verbinden“, Verbindungen schaffen, wo andere niemals welche finden würden.

„Kreativität heißt: Dinge miteinander verbinden. Wenn Sie kreative Menschen fragen, wie sie etwas geschaffen haben, fühlen sie sich ein bisschen schuldig, weil sie gar nicht wirklich etwas getan, sondern nur etwas gesehen haben. Es war einfach offensichtlich für sie. Deswegen waren sie fähig, Erfahrungen zu verbinden und neue Dinge zu kreieren.“

(Steve Jobs)

Beim „Kreieren“ von Neuem sind sie sowieso Weltmeister. Denn Kreative lassen gerne Dinge hinter sich, erfahren Neues und vermeiden alles, was das Leben monoton und alltäglich macht. Kreative Menschen machen mehr unterschiedliche Erfahrungen, denn Gewohnheit ist der Killer von Kreativität. Wobei wir dann wieder bei mir und meinem routiniertem Leben wären. Im Urlaub kann ich diese Routine (manchmal auch Monotonie) ablegen und mich endlich wieder frei machen. Wobei dieses „Freimachen“ ja gar nicht so einfach ist. Wenn man 330 Tage im Jahr ständig das Gefühl hat, was tun zu müssen, dann fühlt man sich mitunter schon mal schuldig, wenn man die Dinge einfach mal nur schleifen lässt. Und so gilt es, auch für mich, dieses „süße Nichtstun“ wieder zu erlernen. Und wenn ich dies schaffe, kann ich mich einerseits wieder mehr meiner Kreativität zuwenden und werde andererseits auch wieder mal mehr Zeit haben, mich auf die für mich wichtigeren Dinge im Leben zu konzentrieren. Anbei findet ihr übrigens einige interessante Verlinkungen zu Artikeln, die sich mit diesem Thema befassen. Ich wünsche euch abschließend noch einen erholsamen Urlaub und dass auch ihr diese Zeit effektiv -mit Nichtstun – verbringen könnt.

Fotolocation: Ducks Coffee Shop

Fotos @neumodisch.com

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung (mehr dazu hier)

LINKS ZU ARTIKELN DIE DICH INTERESSIEREN KÖNNTEN:

Wie man durchs Nichtstun plötzlich mehr schafft (Welt.de)

Das Geheimnis der Kreativität: So ticken einfallsreiche Menschen (Huffingtonpost.de)

* Hieraus stammen die meisten Auszüge/Zitate meines Artikels

Warum eine Auszeit so wichtig ist (kurier.at)

Was haben Kreative, was andere nicht haben? (faz.net)

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